Alsterkistenlauf 2003: Das Favoritensterben
Vor dem Lauf
Der Alsterkistenlauf 2003 zeichnete sich im Vorwege durch zwei Besonderheiten aus.
Zum einen der späte Termin, zum anderen das erste Mal eine Begrenzung des Teilnehmerfeldes.
Bezüglich des Termins gab es keine Probleme, die Sonne zeigte sich wie
immer im richtigen Moment. Petrus scheint diese Veranstaltung in sein Herz
geschlossen zu haben. Aus den vorangegangenen Jahren fanden 18 Teams den Mut,
sich dieses Jahr der Herausforderung zu stellen - hier trennt sich die Spreu vom Malz.
Spontan wurden Ausfälle einzelner Teilnehmer durch Zusammenlegung der
Teams kompensiert. So entstand das Team "Volle Kinder" aus dem dreimaligen
Gewinner "Volle Breitseite" und dem zweitplatzierten aus 2002 "Gottes
versoffene Kinder". Folglich wurde dieses Team auch als Favorit gehandelt.
An dieser Stelle einige Gedenksekunden an Matten und seine Kreuzbänder.
Die Frage nach der längsten Anreise hatte sich schnell geklärt:
Pat kam extra aus Philadelphia an die Alster.
Start
Lange Rede kurzer Sinn: der Startschuss fiel, das Teilnehmerfeld legte einen
Sprint hin, der jedem olympischen 100m Start zur Ehre gereicht hätte.
Hier zeigt sich eine immer stärkere Kombination aus Ehrgeiz, Motivation
und Erfahrung, wobei der Spaß immer noch ganz vorne steht. Mittlerweile
hat jedes Team seine Taktik entwickelt, wobei der AKL Routenplaner eine weitere
Hilfestellung gab. Einige Teams hatten sich sogar die angepeilten Zwischenzeiten
auf die Hände geschrieben.
Dass es auch dieses Jahr wieder hervorragende Zeiten geben würde,
ließ sich schon während des Laufes erahnen, nachdem einige Teams
sogar Jogger überholten. Die L(S)äufer hatten wie jedes Jahr die
Sympathien der Alsterspaziergänger auf ihrer Seite, welche sich in
Anfeuerungen und Trinkunterstützungsangeboten äußerten.
Okay - die Favoriten setzten sich mal wieder mit einem sportiven Tempo ab
und das Feld zog sich auseinander. Nebenbei wurden einige Teams sogar zur
Hauptattraktion einer Hamburger Stadtrundfahrt.
Ziel
Der Zieleinlauf erfolgte nach 0 Stunden, 52 Minuten und 59 Sekunden durch
das Team "Geh-Dicht" - nur 2 Sekunden über dem bestehenden Rekord.
Eine hervorragende Zeit - damit wurde die Siegesserie von "Volle Breitseite"
beendet. Das nächste Team - "Spruce Booze" ließ fast zwei Minuten
auf sich warten. Der letzte Platz auf dem Treppchen war heiß
umkämpft. Nach einem grandiosen Spurt entschied "Volle Kinder" vor
"lever duad as slav" das Rennen für sich. Analog zum letzten Jahr:
Showdown zwischen "HEINSTEIN" und "Pilsträger". Während "HEINSTEIN"
dem Ziel mit der bereits leeren Kiste entgegenspurteten, standen die
"Pilsträger" mal wieder mit den letzten Bieren davor und konnten sich
mit einer Sekunde Vorsprung ins Ziel retten.
Das 7. Team, welches die Stunde knackte war "langer-pimmel.de" mit 0:58:32.
Mittlerweile rückt das gesamte Feld deutlich enger zusammen und die
Zeiten werden kontinuierlich verbessert. So wäre das reine Damen-Team
"Die Mädels" (beides Biertrinkerinnen) mit der sportiven Zeit von
1:16:09 in 2000 auf dem 2. Platz gelandet (siehe auch
Die Ewige Tabelle).
Die rote Laterne trug das internationale Team "Hurdi Gurdi" nach 1:41:55
stürmisch begleitet von der mittlerweile leicht angeheiterten Gemeinde
ins Ziel. Ob die Überwindung der Sprachbarriere zwecks Taktikfestlegung
erst nach 7 Bier erfolgte bleibt offen.
Trotz oder gerade wegen der professionellen Vorbereitung der Siegerehrung
- es stand wieder reichlich Zielbier zur Verfügung - konnten sich die
Gewinner nur schwer auf dem Siegerpodest halten.
Nachspielzeit
Standardgemäß zog der angeschwipste Konvoi Richtung Gröninger,
wo auch der Großteil freudig von der Bedienung (O-Ton: "das ist ein
einziger Alptraum") erwartet wurde. Der harte Kern ließ sich nicht
lumpen und bestellte reichlich Fassbier. Selbst Nachbartische wurden in die
Feierlichkeiten einbezogen - ob sie wollten oder nicht. Die Bilanz: ein
nackter Oberkörper, drei schlafende AKL Teilnehmer, zahllose "versehentlich"
zerstörte Gläser und eine Bedienung am Rande des Nervenzusammenbruchs.
Um 22:30 wurde aber Mitleid gezeigt und zum Aufbruch Richtung Kiez geblasen.
Alles Weitere ist Spekulation....
Fazit
Für nächstes Jahr stellen sich folgende Fragen:
- Wird "volle Breitseite" an die Spitze zurückkehren?
- Gibt es eine neue Bestzeit?
- Müssen wir uns vor "Die Mädels" fürchten?
- Auf welchen Namen wird die Reservierung im Gröninger laufen?
Wir danken noch mal allen Beteiligten für den fairen Wettkampf, das den
Umständen entsprechend vorbildliche Verhalten und für das spannende
Rennen.
Außerdem Bedanken wir uns bei den freiwilligen Betreuern recht herzlich
für ihre erstklassige Unterstützung.
Wir sehen uns in 2004 zum 5. Alsterkistenlauf.
...und das 11. Bier trinkt er immer noch sofort. PROST!
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